Das Dorf Weseby an der Schlei
Beschreibung      Schoolbek     Sage vom Fürsten Weser

Weseby (1) liegt direkt an der Großen Breite (Schlei).
Im Hintergrund: 2 = Langsee,  3 = Kosel, 4 = Bültsee und 5 = Königsburg



Beschreibung:

Weseby ist ein kleines Dorf in der Gemeinde Kosel, direkt an der Großen Breite der Schlei gelegen. Weseby wird das erste Mal im Lib. cens.* im Jahre 1462 erwähnt. Der Ort hieß Wesebu, 1464 in einem Brief** heißt es "to Wisby".

(vergl. Prof. Möllenhoff, Seite 41).

Weseby war vor 1465 im adeligen Besitz, wurde dann aber durch Otto Walstorf zu Sönderby an das Domkapitel zu Schleswig verkauft und erhielt damals vier Hufen. Sie werden später sicherlich zu zwei Landstellen zusammengelegt worden sein, die nach dem Domkapitels - Erdbuche aus dem Jahre 1638 an Claus Schlete und Catharina Schlete "verfestet" waren (überlassen).

Der eine Hof lag nördlich des kleinen Wesebyer Sees, die andere Stelle südlich hiervon. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde die nördlichere Stelle geteilt. Der Ausbau erhielt den Namen "Schoolbek". Etwa um das Jahr 1880 teilte man auch die andere Stelle in zwei Viertelhufen. Aber auch die andere Stelle wurde danach geteilt. zwei Landstellen mögen um die letzte Jahrhundertwende etwa je 25 ha Land groß gewesen sein.

Die Einwohner dieser Stellen betrieben auch die Fischerei.

Hufenzahl

Jahr 1543 1564 1652 1750
Kosel 15 15 12 14
Weseby 4 2 2 2

Bei Kosel, Missunde und Weseby liegen vier kleine Seen:

See Größe Tiefe
Bültsee 20,1 ha 14 m
Kollsee 2,6 ha
Wesebyer 2,0 ha
Langsee 26,8 ha   20 m


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Schoolbek

Schoolbek liegt etwa 2,5 km südwestlich von Kosel entfernt. Wie bereits angedeutet, gab es hier 4 Landstellen. In der Näheren Umgebung gibt es Gräber aus dem Stein- und Bronzealter, von denen eines 1903 - 1904 vom Museum vaterländischer Altertümer in Kiel untersucht wurde.

* Liber censualis episopi Slesvicensis. In R. Hansen, W. Jessen, Quelle zur Geschichte des Herzogtums Schleswig. In QuSHLG, Band 6, Kiel 1904 (Quellensammlung der Schleswig - Holstein - Lauenburgischen Gesellschaft für vaterländische Geschichte.

             ** UBStL X, 538, (Urkundenbuch der Stadt Lübeck) spätere Abschrift.

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Die Sage vom Fürsten Weser 
 

In Weseby soll früher ein großes Wasserschloss oder eine Wasserburg gestanden haben. Ein Fürst namens Weser trieb im 14. Jahrhundert sein Unwesen zusammen mit den Vitalienbrüdern in der Schlei, Ostsee und zu Lande. Da taten sich die Ritter in der Umgebung zusammen und nahmen ihn gefangen, als er sich von einem Raubzug wieder seiner Burg näherte. Seine getreuen Leute aber brachen in Haufen aus der Burg heraus und es gelang , ihren Herren zu befreien. Da die Burg äußerst befestig war, dauerte nun die Belagerung sehr lange, schließlich gelang es den holsteinischen Rittern bei einem starken Wind, Feuer zu legen und die Burg brannte nieder. Weser beschloss mit seiner Burg unterzugehen und nahm seine fromme Schwester, die ihn immer wieder wegen seiner Räubereien getadelt hatte, mit auf den Turm der Burg und stürzte sich  vor den Augen seiner Feinde in die Flammen. Aus den Trümmern der Burg wurde später einige Häuser Wesebys gebaut. Die im Schloss versteckten Schätze wurden bis heute nicht gefunden.

Alte Wesebyer können sich noch an einen im Volksmund so genannten Schlossgraben erinnern, der in der großem Breite im Wasser lag. das Schloss muss wohl zwischen der Höhe des Weges der Wochenendhäuser "An der großen Breite" und dem Ferienlager gelegen haben.

Paul Selk: Sagen aus Schleswig Holstein, Husum, 8. Auflage 1987
 

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